U2: Songs Of Surrender

U2 Songs Of Surrender Cover Island Universal Music

Auf „Songs Of Surrender“ interpretieren U2 ihre Hits. Kann das gut gehen?

Ist es ein Mangel an Inspiration? Oder warum haben U2 für das neue Album lediglich 40 Songs aus ihrem Backkatalog neu eingespielt? „Musik ermöglicht Zeitreisen, und wir waren neugierig darauf, wie es wäre, unsere frühen Songs mit uns in die Gegenwart zu bringen und ihnen den Nutzen, oder anders gesagt, einer Neuinterpretation im 21. Jahrhundert zu geben“, erklärt Gitarrist The Edge. Was als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einer persönlichen Obsession, denn viele der Songs wurden neu interpretiert: Intimität ersetzte Post-Punk-Dringlichkeit. Neue Tempi, neue Tasten, und teilweise neue Akkorde und neue Texte kamen hinzu.

U2 skelettieren ihre Hits

U2 Songs Of Surrender Cover Island Universal Music

„Songs Of Surrender“ ist gespickt mir den großen Hits der Band und einigen Perlen aus der zweiten und dritten Reihe. Ein wesentliches Hauptziel

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von Bono & Co. war es, Wege zu finden, Intimität in die Songs zu bringen, da die meisten von ihnen ursprünglich für Live-Konzerte geschrieben wurden. Dafür befreien die Iren ihre Kompositionen von allem Schmuck. Übrig bleibt meist nur das Skelett, über das Bono – weit in den Vordergrund gemischt – mit in sich spürbar entwickelter Weisheit seine Zeilen singt. „Stories For Boys“ wird so zu einer ergreifenden Pianoballade, „Sunday Bloody Sunday“ nur zur Akustikgitarre gesungen, „The Fly“ zum Unplugged-Funk.

Die Polarisierung

Das öffentliche Feedback auf diese Veröffentlichung reicht von absoluter Ablehnung bis zur hemmungslosen Begeisterung. Während die einen sich zu langweiligen scheinen, sind andere tief berührt von der Intensität dieser Neufassungen. „Songs Of Surrender“ polarisiert – wie die Band selbst. Was ihr allein die Daseinsberechtigung auf ewig sichert. Klar: 40 Stripped-Down-Songs am Stück sind viel und manchmal wünschte man sich mal einen Breakout. Andererseits wird immer wieder deutlich, dass noch immer U2 tief berühren und aufwühlen können. „If God Will Send His Angels“ zum Beispiel, „Miracle Drug“ oder natürlich „With Or Without You“ tun beim Hören fast weh, so viel Bedeutung legen die Iren noch immer in sie hinein.

Würdevoll altern ist kein Zuckerschlecken. Auch als Band nicht. U2 stellen sich dieser Herausforderung mit einem Album, das so viel mutiger ist als es den Anschein macht und mit Neuinterpretationen, die mit den Originalen gar nicht konkurrieren müssen, weil sie andere Ziele haben. Haters gonna hate. Aber das war ja immer so bei U2.

„Songs Of Surrender“ von U2 erscheint am 17.03.2023 Island/Universal Music. (Beitragsbild: Albumcover)
 

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